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Subjektive Einschätzung von Schmerzen und Energie - Das Armbandproblem

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Die Ursprungsidee meines Masterprojekts besteht in der Vermittlung eines anderen "Normals" - dem "Normal" einer chronisch kranken Person. Dazu habe ich mir Gedanken um eine Visualisierung des Allgemeinzustandes gemacht. Ich habe dokumentiert Ein paar Wochen lang habe ich mindestens 3 mal täglich aufgeschrieben, wie ich mich fühle, wie stark meine Schmerzen sind, und wie viel Energie ich habe. Hier ein paar Screenshots meiner Dokumentation: Ich habe bald gemerkt, dass 1-2 Blitze zur Visualisierung der Schmerzen zu wenig Abstufungen hat. Deshalb habe ich mir doch wieder gedanken gemacht die Skala von 1-10 zu verwenden, diesmal aber in Form von 1-3 Blitzen in 3 verschiedenen Farben. Hier meine Notiz-Gedanken dazu: Die nächsten Tage habe ich also mein neues Blitz-System verwendet: An diesem Wochenende war ich sogar noch eine 4-Stunden Autofahrt weit weg von zu Hause auf einem Geburtstag. Kein leichtes Unterfangen, wenn man nicht so fit ist. ...

Visualisierung von Schmerzen

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Zur Visualisierung von Schmerzen gibt es in Krankenhäusern die sogenannte Schmerzskala. Der Wert der Skala, von 1-10, gibt die schwere der Schmerzen an, wobei 1 kein Schmerz und 10 der schlimmste Schmerz ist. Für Kinder wird diese Skala zusätzlich mit Smileys unterstützt. Das sieht dann ungefähr so aus: Für Menschen bei denen der Schmerz leider schon zum Alltag gehört gibt es bereits ein paar Versuche die Skala besser einschätzbar zu gestalten, in dem es eine Beschreibung über die persönliche Situation aufgrund des Schmerzes gibt. Hier die Skala von mir auf Deutsch übersetzt: Diese Messinstrumente für Schmerzen sind schonmal ein Schritt in die richtige Richtung. Für mein Projekt erhoffe ich mir aber eine Skala, einen Code oder irgendeine andere Kommunikationsmöglichkeit zu finden, die es chronisch Kranken ermöglicht ihre Situation an ihr Umfeld zu kommunizieren, ohne viele Worte und Erklärungen zu verwenden. In dieser Richtung habe ich bislang schon ein Projekt von Hanna ...

Gehstöcke und Rollatoren sind etwas für alte Menschen?!

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In unserer Gesellschaft hat sich ein Schwarz-Weiß-Denken entwickelt. Es existieren sehr viele Vorurteile gegenüber körperlichen Behinderungen. "Wer im Rollstuhl sitzt kann auch nicht laufen" "Gehstöcke und Rollatoren sind etwas für alte Menschen" "Wer mit Krücken geht hatte einen Unfall" "Seniorenmobile sind für geschwächte Senioren oder dicke und geh-faule Menschen" Aufgrund dieser (auch oft unbewussten) Vorurteile kommt es nicht selten vor, dass mich Menschen richtiggehend anstarren. Meine Mitmenschen sind verwundert wenn ich aus meinem Rollstuhl aufstehe um ein paar Schritte zu gehen, weil ständiges Sitzen ebenso beginnt zu schmerzen. Bin ich mit meinem Gehstock unterwegs fragen mich Passanten, was ich denn mit meinem Bein angestellt hätte. Vielen ist einfach nicht klar, dass auch junge Menschen aufgrund von Krankheiten eingeschränkt sind. Es muss nicht immer ein Unfall vorhergegangen sein. Mittlerweile habe ich ein ganzes Samm...

Hängt meine Laune von meinem Schmerz ab?

... oder: Kann man auch gut gelaunt sein, wenn man (chronische) Schmerzen hat??? Ich beantworte diese Frage definitiv mit: JA! Natürlich gibt es einen Zusammenhang zwischen meinen Schmerzen und meiner Laune, auch meine Energie hängt da mit drinnen. Trotzdem kann ich meine Laune auch selbst beeinflussen. "Schmerz ist sowohl unangenehme Sinneswahrnehmung als auch Gefühlserlebnis", (Martin von Wachter, 2014: "Chronische Schmerzen", S. 4) Lass mich das mal erklären: Nehmen wir an auf einer Skala von 1-10 (1=kein Schmerz, 10=der schlimmste Schmerz) bin ich täglich irgendwo zwischen 5-7 unterwegs. Ja, bei chronischen Schmerzpatienten ist das nunmal so... Wenn ich jetzt also jeden Tag an dem meine Schmerzen schlimmer als 5 sind auch noch schlecht gelaunt wäre, dann hätte ich ein ziemlich schrecklich deprimierendes Leben. "Negative Gefühle wie Trauer, Ärger oder Angst verstärken nicht nur das Schmerzempfinden, sondern solche negativen Gefühle können auc...

Update - Ja ich lebe noch ;)

Hallo meine lieben Leser und Leserinnen! Lange ist mein letzter Blogeintrag her, denn ich hatte nicht viel Zeit und Kraft dafür, leider! Wenn ihr regelmäßig etwas von mir sehen wollt, dann abonniert mich gerne auf Instagram! Dort poste ich wenn möglich sogar täglich etwas :) Seit November bekomme ich ein neues Medikament, dieses wirkt aber erst nach 8-12 Wochen, bei mir wohl eher nach 12. Langsam geht es wieder bergauf mit mir! :) Trotzdem habe ich mit meinem Masterstudium begonnen - weshalb ich meine ganze Energie, wenn ich welche hatte da hineingesteckt habe und deshalb kamen keine Videos. Lange Rede, kurzer Sinn: Es ging mir seit Mai jeden Monat noch schlechter; ich lebe aber noch, es geht langsam wieder besser und ich melde mich zurück, wenn ich fit genug bin! Danke für die Geduld! Wünsche euch einen wunderbaren Tag!

... und sie sind ALLE aufgestanden!

Es geschah am Abend kurz vor 21 Uhr in einem Schweizer Zug vom Flughafen Zürich Richtung St. Gallen. Unser Flieger hatte Verspätung und wir haben es gerade noch rechtzeitig zum Bahnsteig geschafft. Mir fiel sofort das Rollstuhl-Zeichen ins Auge. "Da muss ich einsteigen" dachte ich und begab so schnell es ging, meinen Rollstuhl schiebend, die 10 Meter vom Lift über den Bahnsteig zum Eingang vom Zug. "Da sind ja Stufen?!!" rief ich. Irgendwie haben wir es in Windeseile geschafft den Rollstuhl die 3 Stufen in den Zug zu befördern. Die Frage war nur: Wo stell ich meinen Rollstuhl jetzt ab? Auf den Ersten Blick konnte ich keinen Rollstuhlplatz finden also suchte ich nach dem bekannten Sticker über den Sitzen im Zug. Und da entdeckte ich es: Über einem 4-er Platz war das Rollstuhl-Zeichen angebracht. Nur leider waren alle vier Sitzplätze von jungen Erwachsenen belegt. Ich schaute mich um, konnte aber keinen Platz finden an dem mein Rollstuhl nicht im Weg gewesen w...

"Was hat sie denn?"

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- als ein kleines Mädchen gefragt hat, warum ich im Rollstuhl sitze -  Hallo :) Seit ein paar Tagen habe ich einen Leihrollstuhl, weil ich alleine mit Rollator nicht mehr so weit laufen kann. Um mein neues Gefährt gleich mal auszunutzen ist eine liebe Freundin mit mir eine Runde spazieren gefahren. Dazu fuhren ein Stück mit der Bahn. Zum Ein- und Aussteigen bin ich kurz aus dem Rollstuhl aufgestanden, da wir beide noch nicht so gut damit klarkommen und ich nicht in der Lücke zwischen Bahnsteig und Zug hängenbleiben wollte. Die Blicke die mir da zugeworfen werden sind teilweise nicht sehr schön. Verwunderung kann ich wirklich gut verstehen, aber verurteilende Blicke sind sehr unangenehm. Anstatt mich mit ihren Blicken zu verurteilen, wäre es mir lieber, wenn mich Menschen ansprechen. Wie das auch ein kleines Mädchen getan hat: Bei unserem Spaziergang kamen wir an einem Spielplatz vorbei. Ein kleines Mädchen (ich schätze sie war so 4-5 Jahre alt) starrte mich an. ...